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KURS
8 / 2013
MARKT & MAKLER
Drei Viertel der Internetnutzer in Deutschland sind in min-
destens einem sozialen Online-Netzwerk angemeldet, zwei
Drittel nutzen die sozialen Netzwerke regelmäßig. Sozia-
le Netzwerke sind insbesondere bei jungen Erwachsenen,
der Zielgruppe von heute und morgen, beliebt: über 90
Prozent der Personen im Alter von 16 bis 24 Jahren sind
hier aktiv. Ähnliche Entwicklungen beobachtet man auch
im Business-Bereich. Fast die Hälfte aller Unternehmen in
Deutschland setzen soziale Medien ein.Weitere 15 Prozent
haben bereits konkrete Pläne, damit in Kürze zu beginnen.
Dies hat kürzlich der Branchenverband Bitkom in einer
Studie herausgefunden.
Die wichtigsten Ziele dabei sind: die Steigerung des Be-
kanntheitsgrades, die Gewinnung neuer Kunden, die Kun-
denpflege sowie die Verbesserung des Images. Kommuni-
kation und der Austausch von Inhalten wurde noch nie
zwischen so vielen Teilnehmern betrieben und war noch
nie so schnell wie heute.
Social Media bieten auch Maklerunternehmen neue Mög-
lichkeiten der Kommunikation: im Kundendialog ebenso
wie bei der eigenen Darstellung – bis hin zur Gewinnung
neuer Mitarbeiter. Schnell kann kostengünstig ein breites
Publikum und die Etablierung einer dauerhaften digitalen
Verbindung zwischen Unternehmen und Kunden erreicht
werden. Wichtig dabei ist: Social Media ist kein Vertriebs-
kanal sondern in erster Linie Kommunikation. Auch für
die digitale Welt gilt, Kunden werden online gewonnen,
aber offline gebunden, persönliches zählt – geschäftliches
ergibt sich.
Bevor man also denWeg in die sozialen Netzwerke geht, gilt
es insgesamt seine Hausaufgaben als Makler zu erledigen:
Kompetenz, Erreichbarkeit, professionelle Beratungs- und
Betreuungsprozesse und eine eigene Website, die weitere
Informationen liefert, sind hier nur Basisanforderungen.
Mühe sollte man sich auch bei der Gestaltung der Profile
geben. Profile sind wie die eigenen Schaufenster. Sie vermit-
teln den Besuchern einen ersten visuellen Eindruck. XING
ist dabei vergleichbar dem Schaufenster im Gewerbegebiet
und Facebook dem Schaufenster in der Fußgängerzone.
Anschließend geht es darum, seine Bekanntheit in den
Netzwerken zu erhöhen: Kontakte, Freunde, Fans und
„Gefällt mir“ zu generieren. Neutrale Blogs und Fachbei-
träge helfen, sich als „Experte“ zu positionieren, Netzwer-
kevents bieten darüber hinaus die Chance, im persönlichen
Gespräch zu überzeugen.
Social-Media-Experten raten, maximal ein bis zwei Netz-
werke aktiv zu pflegen und dafür rund acht bis zehn
Stunden pro Woche einzuplanen. Die aufgewendete Zeit
um neue Freund zu finden, Blogeinträge, Artikel und
Kommentare zu verfassen ist dabei als Langzeitinvest-
ment zu betrachten. Aktivitäten in sozialen Netzwerken
führen in aller Regel nicht zu einem kurzfristigen Hype
beim Umsatz.
Trend 2: Websites, die verkaufen
Zu einem professionellenAuftritt imNetz gehört natürlich
auch eine erfolgreiche Website. Websites sind erfolgreich
wenn sie im Netz gefunden werden, Interessenten gezielt
ansprechen und Kunden gewinnen. Suchmaschinenmar-
keting und eine intelligente Suchmaschinenoptimierung
helfen die eigene Website optimal zu positionieren und
damit Besucher zu generieren. Allerdings: 95 Prozent
aller Website-Besucher, gucken, stöbern, informieren
sich und verlassen wieder die Website. Intelligent auf-
gebaute Websites versuchen daher, genau dieses Muster
zu durchbrechen.
Eine Möglichkeit bieten so genannte „Freebies“. Freebies
sind ein kostenloser Auszug des Fachwissens.Ansprechend
gestaltet, mit hochwertigem Inhalt versehen und als pdf-
Datei oder kurze Video-Sequenz konzipiert bieten sie ideale
Chancen, konkrete Interessenten zu gewinnen. Intelligen-
te und vollautomatische Kommunikationsschleifen helfen
dem Makler, das Informationsbedürfnis des Interessenten
zeitnah und zuverlässig zu befriedigen, sich als Experte
zu positionieren und einen kontinuierlichen Kontakt auf-
zubauen.
Resümee
Profis sind virtuell präsent und verknüpfen längst ihre
Social-Media-Aktivitäten mit ihren Websites. Statt eines
Prospektes bekommen Interessenten und Kunden einen
Link zu einem Video, eingestellt auf YouTube. Über ak-
tuelle Themen informieren Blogs oder Kurznachrichten
über Twitter. Zufriedene Kunden geben gern ein Feedback
und nutzen hierfür Bewertungsportale, wie zum Beispiel
WhoFinance oder KennstDuEinen. Online-Meetings und
Webkonferenzen helfen, auch entfernt wohnende Interes-
senten und Kunden zu erreichen und kompetent zu beraten
und zu betreuen.
André Wohlert ist Produktmanager
bei der Deutsche Makler Akademie.
„Trendtag Neue Medien“ der
Deutsche Makler Akademie
Die Deutsche Makler Akademie greift regelmäßig aktuelle
Trends auf und bietet über den Trendtag Neue Medien ein
Forum, auf dem Spezialisten aus den Bereichen Medien, Web
2.0, Versicherungen und Recht kompaktes Fachwissen und
konkrete Lösungsansätze für dauerhaften Erfolg imWorldWide
Web vermitteln. Der nächste Trendtag – Neue Medien findet am
12. November 2013 in Oberursel statt.
Serie:
Zielpunkt Zukunft