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8 / 2013
KURS
GEFÖRDERTE VORSORGE
Riester-Abstinenz nährt
die Angst vor Altersarmut
Als im Jahr 2002 mit dem Altersvermögensgesetz die Riester-Rente als Äquivalent für die spürbaren Ein-
schnitte in die gesetzlichen Rentenleistungen in Kraft trat, waren sich Politiker und viele Experten einig, damit
einen wichtigen Schritt zur
finanziellen Altersabsicherung
der Menschen getan zu haben. Jetzt aber scheint
sich dieseWunschvorstellung als Schimäre zu erweisen.
D
enn das 2002 zumindest von den Initiatoren hoch ge-
lobte und nach dem damaligen Bundesarbeitsminister
Walter Riester benannte Förderprodukt konnte die in
es gesetzten Erwartungen trotz eines vorübergehenden Zwi-
schenhochs nicht erfüllen. Zuletzt wurde die damals von der
Politik als Allzweckwaffe gegen die Altersarmut gepriesene
private Zusatzvorsorge von Verbraucherschützern und in
den Medien quasi in der Luft zerrissen. Was nicht ohne Ein-
ruck blieb, wie die aktuelle Statistik des Bundesministeriums
für Arbeit und Soziales belegt.
Danach nämlich ist die Zahl der Riester-Verträge im ersten
Quartal 2013 insgesamt gesunken. Damit setzte sich eine
Negativentwicklung fort: Denn auch im vorhergehenden
Quartal war das Neugeschäft bereits erschreckend mau
verlaufen. Laut Statistik sank damit die Anzahl der beste-
henden Verträge um 27.000 auf 15,652 Millionen. Zusätz-
lich wurde noch nahezu jeder fünfte bereits abgeschlossene
Vertrag ruhend gestellt. Vor allem Versicherer und Fonds-
anbieter verspürten die Riester-Abstinenz der Menschen. So
verzeichnete die Assekuranz ein Minus von 31.000 Policen,
bei den Fondssparplänen belief sich der Rückgang gar auf
36.000 Verträge. Nur noch bei den Banksparplänen und
vor allem beim so genannten Wohn-Riester konnten noch
schwarze Zahlen geschrieben werden.
Dass auch im vergangenen Jahr nur noch 610.000 Kunden
eine Riester-Renten-Versicherung abschlossen, kann den
GDV nicht zufrieden stellen. Doch das Niedrigzinsumfeld
lässt vielen Anbietern eben keine andere Wahl, als ebenfalls
an der Renditeschraube zu drehen. Nach Berechnungen der
Kölner Ratingagentur Assekurata schrieben die Versiche-
rer ihren Riester-Kunden 2012 Jahr noch 3,56 Prozent auf
den Sparanteil der Policen gut. Das ist in Zeiten magerster
Bankverzinsungen zwar weiterhin ein ansehnlicherWert, und
auch über das vergangene Jahrzehnt haben die Versicherer
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